USA und Israel wegen Iran in Alarmbereitschaft - Die Lage im Überblick
Der Iran hat nach dem Luftangriff auf seine Botschaft in Syrien Rache geschworen. Israel und die USA sind in Alarmbereitschaft. Gelingt eine Feuerpause im Gaza-Krieg? Ereignisse der Nacht im Überblick.
Der vom Iran angekündigte Vergeltungsschlag nach dem Luftangriff auf ein Gebäude seiner Botschaft in Syrien hat Israel und die USA in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Beide Regierungen bereiteten sich mit Hochdruck auf einen iranischen Angriff vor, "der auf unterschiedliche Weise verlaufen könnte", berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen ranghohen US-Regierungsvertreter.
Sowohl Ziele der USA als auch der Israelis könnten ins Visier genommen werden. Laut dem Sender CBS gehen US-Regierungsvertreter davon aus, dass eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche denkbar sei. Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, erneuerte die Drohungen gegen den Erzfeind Israel. "Keine Aktion des Feindes" werde unbeantwortet bleiben, sagte Salami.
Bericht: Auch Irans Streitkräfte in höchster Alarmbereitschaft
Am 1. April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Das iranische Außenministerium und die US-Regierung gehen davon aus, dass Israel den Angriff ausgeführt hat. Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert.
Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei drohte mit Vergeltung. "Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden", sagte das Staatsoberhaupt einen Tag nach dem Luftangriff. Die "New York Times" zitierte zwei namentlich nicht genannte iranische Beamte, wonach das Land seine Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt hat.
USA: Vergeltungsschlag unvermeidlich
Wie und wann Irans Staatsmacht reagiert, ist offen. Aussagen Chameneis wurden aber so gedeutet, dass eine militärische Aktion der eigenen Streitkräfte bevorstehen könnte. Ranghohe US-Regierungsvertreter hielten einen Vergeltungsschlag gar für unvermeidlich, berichtete CNN. Die USA bereiteten sich auf einen "erheblichen" Angriff in der kommenden Woche vor.
CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter über Geheimdienstinformationen der Vereinigten Staaten, wonach der Iran einen Angriff mit Drohnen und Marschflugkörpern plane. Die Frage sei, ob diese von iranischem Gebiet oder eher aus dem Irak oder aus Syrien losgeschickt würden, hieß es. Die Angaben aus den Berichten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israel droht mit Konsequenzen
Auch die israelische Seite halte einen Angriff für unvermeidlich, berichtete CNN. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat für den Fall einer Attacke des Irans auf sein Land mit Konsequenzen gedroht. "Wir werden wissen, wie wir uns zu verteidigen haben, und wir werden nach dem einfachen Prinzip handeln: Wer immer uns schadet oder plant, uns zu schaden, dem werden wir auch schaden", sagte Netanjahu.
Angesichts der Sicherheitslage hat Israel Urlaube in allen Kampfeinheiten zeitweilig gestoppt. Israels Armee kündigte zudem die Mobilisierung von Reservisten der Raketenabwehr an. Auch störte die Armee das Positionsbestimmungssystem GPS in Israel, um "Bedrohungen zu neutralisieren". Israelische Medien werteten dies als Verweis auf die Drohungen aus dem Iran. (dpa/spl)
Отзывы